Zöliakie – Was ist das?

Bei Zöliakie handelt es sich um eine Unverträglichkeit des im Getreide enthaltenen Klebereiweiß Gluten. Beim gesunden Menschen wird die aufgenommene Nahrung im Dünndarm in ihre Bestandteile zerlegt und die darin enthaltenen Nährstoffe gelangen über die Darmschleimhaut in den Körper. Um eine möglichst große Oberfläche zur Nährstoffaufnahme zu erhalten, ist der Darm mit vielen Falten – den Darmzotten ausgekleidet. Ist der Darm durch die Autoimmunerkrankung gereizt oder entzündet, verflachen sich die Darmzotten. Die Nährstoffaufnahme ist jetzt nicht mehr ausreichend.

Das Wort Zöliakie bedeutet „an der Verdauung leidend.“

Wie wird Zöliakie behandelt?

Die Behandlung erfolgt durch ein lebenslanges konsequentes Verzehren von glutenfreien Lebensmitteln. Ernährungsfehler müssen vermieden werden.

Was ist Gluten?

Gluten besteht hauptsächlich aus den Aminosäuren Glutamin Prolin. Diese sind für die Funktion des Organismus entbehrlich.

Braucht der Mensch Gluten?

Ist Gluten für eine hochwertige und ausgewogene Ernährung notwendig? Nein!
Gluten ist für den menschlichen Körper von geringer Bedeutung. Ernährungsphysiologisch gesehen brauchen wir dieses Eiweiß überhaupt nicht. Es ist sozusagen von minderwertiger Zusammensetzung (also von geringer biologischer Wertigkeit).

Wofür ist Gluten im Mehl zuständig?

Gluten klebt im Teig die Stärkekörner zusammen. Gluten bildet beim „Gehen des Teiges“ ein stützendes Netz, dass das Gas im Teig hält und zur Lockerung des Teiges führt. Zusätzlich hält das Gluten die Feuchtigkeit in den Backwaren.

Welche Symptome verursacht Zöliakie?

Häufige Symptome bei Kindern

  • Bauchschmerzen, Wachstumsstörungen
  • Blähbauch
  • Weinerlichkeit, Wesensänderung, schlechte Laune
  • Durchfall, Verstopfung
  • Blässe, Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Zahnschmelzdefekte
  • Knochen- und Gelenkschmerzen, evtl. sogar Knochenbrüche
  • verspätete Pubertät

Häufige Symptome bei Erwachsenen

  • Krankheitsgefühl
  • Leistungs- und Konzentrationsschwäche
  • Müdigkeit, Nervosität
  • Appetitlosigkeit, Hungergefühl
  • Gewichtsverlust
  • Osteoporose
  • Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie)
  • Kopfschmerz / Migräne
  • Depressionen, Angstzustände, Epilepsie


Die hier beschriebenen Symptome müssen nicht zur gleichen Zeit auftreten.

Welche Begleiterscheinungen kann es geben?

  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • weitere Nahrungsmittelallergien
  • Morbus Duhring (chronische blasenbildende Hauterkrankung)

In welchem Getreide ist Gluten ?

  • Weizen
  • Gerste
  • Roggen
  • Dinkel
  • Grünkern
  • Kamut
  • Einkorn
  • Urkorn
  • Emmer
  • Hafer (gilt in Deutschland als nicht glutenfrei, da er auf dem Feld oder Mühle mit dem glutenhaltigem Getreide verunreinigt werden kann)

Der Einsatz von Gluten in verarbeiteten Lebensmitteln ist nicht immer sichtbar

  • Rosinen / Trockenobst können mehliert sein ( damit nichts zusammen klebt).
  • Gewürzmischungen / einzeln gemahlene Gewürze.
  • Ketchup
  • Kartoffel und Milchprodukte
  • Schokoladen / Süßwaren

In welchen Nahrungsmitteln ist kein Gluten ?

  • Reis
  • Mais
  • Buchweizen
  • Hirse
  • Teff
  • Soja
  • Quinoa
  • Amaranth
  • Hülsenfrüchte
  • Gemüse
  • Obst
  • Fisch
  • Fleisch
  • Milch
  • Ei
  • Kartoffelstärke
  • Tapiokastärke

Tipp zum Einkaufen

Es gilt die EU-Verordnung, die häufigsten allergieauslösenden Stoffe auf verpackten Produkten zu kennzeichnen. Es muss also vermerkt sein, ob glutenhaltiges Getreide, Stärke, aus glutenhaltigem Getreide oder allgemein Gluten enthalten sind. Um sich rechtlich abzusichern, vermerken viele Hersteller auf der Verpackung, dass das Produkt Spuren von Gluten enthalten kann, obwohl es eigentlich nichts enthält.

Gluten ist kein Lebensmittelzusatzstoff. Es kann sich also nicht hinter den undurchsichtigen E-Nummern oder Begriffen wie „Bindemittel“ oder „Stabilisatoren“, „Farbstoffe“ etc.verstecken. Wenn ein Aroma oder Bindemittel Gluten enthält, muss dies deutlich zu erkennen sein, z.B. natürliches Aroma (mit Weizen).

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